Einen Monat intensives Training

Samstag, 6. November 2021
Foto: Tim Maier/ FFW Weinstadt

Seit Anfang Oktober haben 21 Feuerwehranwärter aus Weinstadt und Remshalden drei Mal in der Woche geübt und gelernt um Feuerwehrleute zu werden – am Samstag haben alle die Abschlussprüfung der sogenannten Grundausbildung erfolgreich bestanden. Von nun an können sie zu Einsätzen ausrücken, sofern sie bereits volljährig sind.

Ausbildungsstart nach Corona-Pause

„Technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen, Gefahrgut und natürlich die Brandbekämpfung standen auf dem Lehrplan“, erklärt Lehrgangsleiter Hartmut Sigle. „Die Feuerwehrleute müssen außerdem nicht nur mit den zahlreichen Ausrüstungsgegenständen umgehen können, sondern auch die Einsatztaktik und Rechtsgrundlagen kennen und vor allem im Team zusammenarbeiten.“ Viel Inhalt also, den die drei ehrenamtlichen Ausbilder der Feuerwehr Weinstadt in dem 70 stündigen Lehrgang vermitteln müssen. „Der Zeitaufwand ist für die Teilnehmer und uns Ausbilder nicht zu verachten, aber bei einem so motivierten Team macht es natürlich Spaß“, meint der Lehrgangsleiter.

Die Abschlussprüfung am Samstag bestand daher neben einem schriftlichen Test auch aus einer vielseitigen Übung an der Grundschule Schnait. Dort mussten alle Einsatzkräfte ihr Können unter Beweis stellen. Während sich eine Gruppe um eine Verletzte, eingeklemmte Person unter einem Traktor kümmerte, bekämpfte das Team eines weiteren Löschgruppenfahrzeugs einen Brand und rettete zwei Personen vom Dach. Eine dritte Gruppe kümmerte sich ebenfalls um die Brandbekämpfung und die Wasserförderung aus einem Bach.

Ausbildungspause in 2020 überwunden

Wegen der Coronapandemie fanden im vergangenen Jahr quasi keine Ausbildungen bei der Feuerwehr Weinstadt statt. Entsprechend hoch ist der Bedarf heute: „In den letzten Monaten ist das Ausbildungsprogramm für unsere Feuerwehrleute mit Grundausbildung, Truppführer- oder Funkausbildung wieder voll angelaufen“, erklärt Kommandant Stefan Schuh. „Besonders hervorzuheben ist hier die Bereitschaft des Teams der Ausbilder, die voller Motivation den Mehraufwand stemmen.“

Von der Übung zum Einsatz

Nach der Grundausbildung haben die Teilnehmer das nötige Basiswissen, um auch zu Einsätzen ausrücken zu können. Mit dem 18. Lebensjahr (die Ausbildung kann auch schon mit 17 Jahren absolviert werden) bekommen sie einen digitalen Meldeempfänger ausgehändigt, mit dem sie von nun an zu Einsätzen alarmiert werden. „Die frischgebackenen Einsatzkräfte werden natürlich zunächst mit den Aufgaben betraut, für die sie ausgebildet sind. Das bedeutet, dass kein Absolvent der Grundausbildung am nächsten Tag schon in ein verrauchtes Haus geht oder mit Schere und Spreizer Personen aus Unfallwägen rettet. Führungskräfte und Mannschaft achten, darauf, dass man Schritt für Schritt an die Herausforderungen herangeführt wird und etwas Routine bekommt. Schließlich kocht bei den ersten Alarmen das Adrenalin noch deutlich höher, als wenn man schon ein paar Jahre im Einsatz war“, so Hartmut Sigle abschließend.

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