Bundesleistungsabzeichen

Samstag, 1. Juli 2017

Sichtlich erschöpft aber dennoch glücklich holt die Mannschaft der Feuerwehr Remshalden, am 01.07.2017, als erstes Team im Rems-Murr Kreis das bronzene Bundesleistungsabzeichen.

Doch der Reihe nach. Ende letzten Jahres entstand in kleinem Kreise die Idee an einem Wettkampf der etwas anderen Art teilzunehmen. Schnell fand sich eine Gruppe um sich dieser Herausforderung zu stellen. Anfangs galt es die genauen Rahmenbedingungen und Wettbewerbsregel zu verstehen und im gleichen Zuge zu verinnerlichen, woraufhin schnell klar wurde wie weit sich dieser Wettbewerb von den bisher bekannten unterscheidet.

Als Teil der Ausbildung absolviert jeder junge Kamerad das bronzene Leistungsabzeichen Baden-Württemberg. Während der Schwerpunkt hierbei auf der
Akkuratheit feuerwehrtechnischer Aufgaben, in einem gewissen Zeitrahmen liegt, fordert das Bundesleistungsabzeichen eine Mischung aus sportlicher, koordinativer sowie in teilen fachlicher Kompetenz.

Insgesamt stehen jeder Wettkampfgruppe 500 Punkte zur Verfügung. Um das bronzene Abzeichen zu bestehen müssen nach Beendigung der beiden Teilaufgaben 320 Punkte davon übrig sein. Die Summe ergibt sich aus der ersten Aufgabe, in welcher ein Löschangriff mit Wasserentnahme aus offenem Gewässer, unter Verwendung zweier C-Rohre aufgebaut werden muss, und Aufgabenteil zwei, ein Staffellauf mit Hindernissen, wie einer Holzwand zum übersteigen, einem Schwebebalken und eine Röhre in die der Läufer aus voller Geschwindigkeit hineinspringen muss, um in einem Zuge auf der anderen Seite wieder heraus zu gleiten. Der Löschangriff erfolgt trocken, muss jedoch so aufgebaut sein dass eine Wasserförderung möglich wäre. Für beides zusammen sind 180 Punkte Vorgesehen, wobei jeder Punkt für eine Sekunde steht.

Jeder Schritt und alle Abläufe sind genau festegelgt und personalisiert. Wird eine Tätigkeit vom falschen Kamerad oder in falscher Reihenfolge durchgeführt, heißt es "falsches Arbeiten" und es gibt Strafsekunden. Sind wettbewerbstechnische Fehler im System, folgen ebenfalls Strafsekunden. Im Zuge dieser genauen Regularien gilt es als Grundvoraussetzung dass jedes Teammitglied seine Aufgaben genauestens kennt und jeder Handgriff ohne Überlegungen ausgeführt wird. Ohne das entsprechende Training mit Regelmäßigkeit und Disziplin wäre es unwahrscheinlich das Abzeichen zu bestehen.

Soweit möglich fand sich die Gruppe ein bis zwei mal in der Woche zusammen um sich auf die Abnahme Vorzubereiten. Schon während der Vorbereitungsphase entschied das Engagement jedes einzelnen über Erfolg oder Misserfolg des Vorhabens. Da alle Tätigkeiten aufeinander aufbauen, ist ein reibungsloses Training nur dann möglich wenn auch alle Mitglieder anwesend sind.

Das Abzeichen fördert hierbei nicht nur den Ursprungsgedanken des "Fit for Firefighting", weswegen es ins Leben gerufen wurde, sondern auch speziell Zusammenhalt und Teamgeist, welcher in Form von Kameradschaft als Grundvoraussetzungen für die Arbeit in jeder Feuerwehr gilt.

Ein besonderer Dank geht an die Feuerwehr Böblingen die es ermöglicht hat mit deren Wettkampfmaterial zu üben. Vor allem aber an deren Kamerad Benjamin Küfner, welcher fast über die gesamte Vorbereitungszeit mit seiner Wettbewerbserfahrung, aber auch dem Fachwissen zur Wettkampfordnung, als Trainer an unzähligen Tagen das Team zum Erfolg geführt hat. Ohne seinen äußerst Zeit- und Nervenaufwendigen Einsatz, wäre der Erfolg des Vorhabens ausgeblieben.

Bericht: Fabian Dzierzawa

Gruppenbild:
vorne v.l.n.r Rony Ulber, Clemens Weber, Fabian Dzierzawa, Sebastian Saul, Philipp Kucklies
hinten v.l.n.r. Stefan Nickel, Daniel Koch, Luca Politz, Tim Watzka, Kevin Schweizer

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